Bis 1986 wurde angenommen, dass die Schützengesellschaft im Jahre 1897 mit 22 Schützen gegründet wurde. Ein Foto von Anfang 1900 mit Gründungsmitgliedern und ein hölzerner Humpen mit der Jahreszahl 1897, gestiftet vom Brauereibesitzer Josef Wust aus Wasserburg, dem Bierlieferanten der Tafernwirtschaft Obermaier in Babensham, waren Anlass dazu.
Als aber dann 1986 bei den Vorbereitungsarbeiten für das 100-jährige Gründungsfest der Schützengesellschaft „Fröhlichkeit Griesstätt“ alte Zeitungen aus dem Besitz von Dr. L. Scheidacher aus Wasserburg durchgearbeitet wurden, machten die Griesstätter Schützenbrüder eine für unserfreuliche Entdeckung. Im Wasserburger Anzeiger vom 30. Dezember 1893 wurde von einer am 28. Dezember 1893 statt gefundenen, gut besuchten Christbaumfeier berichtet. Das mit einem Weihnachtsschießen verbunden Fest veranstaltete die Schützengesellschaft Babensham. Seitdem galt 1893 als Gründungsjahr des Schützenvereins Babensham. Inzwischen ist aber auch diese Annahme veraltet.
In einem Schreiben vom königlichen Bezirksamt Wasserburg, vom 2. März 1892, wird der Gründung der Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Babensham zugestimmt. Somit war der Verein offiziell gegründet. Der erste Ausschuss (Vorstandschaft) von 1892 war der Hauptlehrer Ludwig Oberhauser, als Vorstand und Schützenmeister. Kassier ist Johann Sertl (Privatier) und die drei Ausschussmitglieder Andreas Wagner, Josef Huber (Zimmermeister) und Michael Eberl aus Rieden. Nach den Lehrer Oberhauser war bis 1914 der Hans’nbauer Johann Krug Schützenmeister.
1914 wurde durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges die Tätigkeit des Schützenvereins unterbrochen.
1919, nach Beendigung des Krieges versammelten sich die Schützen wieder beim Herbergswirt, um das Vereinsleben weiterzuführen. Schützenmeister war bis 1925 Johann Babtist Hammer von Landenham. Von 1925 – 1936 Michael Wagner von Babensham.
Durch die Wirren der nationalsozialistischen Zeit und den Ausbruch des 2. Weltkrieges musste der Schützenverein 1936 erneut seine Tätigkeit einstellen. Am 21. Dezember 1950 begannen jedoch die Babenshamer Schützen mit 24 Mitgliedern ihre Schießabende wieder durchzuführen. Schützenmeister war nun Martin Oswald aus Altbabensham bis 1964.
Nachdem es Anfang der 60er Jahre um den Verein stiller wurde, fassten am 27. Oktober 1964 die noch verbliebenen 17 Mitglieder den Beschluss, Neuwahlen durchzuführen um das Vereinsleben wieder zu beleben. Der Mitgliedsbeitrag wurde auf 5,00 DM festgelegt, wovon 4,00 DM dem Gau Wasserburg/Haag abgeführt werden mussten. In diesem Jahr schuf sich der Schützenverein einen 2. Schießstand und einen neuen Zimmerstutzen an. Mit einem Schreiben vom 29. Dezember 1964 erhielt der Schützenverein vom Landratsamt Wasserburg die Erlaubnis zur Errichtung und Inbetriebnahme der Schießanlage.
Geschossen wurde im Gasthof Brunnlechner vom Gastzimmer in das Nebenzimmer. Das besondere Ereignis im Jahre 1967 war die Anschaffung der Schützenkette. Durch die großzügige Spende von Silbertalern durch die Mitglieder erreichte sie bereits einen Silberwert von ca. 1.500,00 DM. Erster Schützenkönig wurde Paul Hohenadler sen. . Schützenmeister von 1964-1973 war Josef Wagner aus Babensham.
In der Saison 1973/1974 wurde erstmals der vereinsinterne Wanderpokal ausgeschossen. Gleichzeitig ist in diesem Jahr auch das erste vereinseigene Luftgewehr (Marke Diana) erstanden. Mittlerweile zählte der Verein wieder 39 aktive Mitglieder. Schützenmeister von 1973-1974 war damals Andreas Wagner Altbabensham.
Der 7. April 1979 war der Startschuss zum Bau des neuen Schießstandes im Speicher des Gasthof´s Brunnlechner. Anfang Mai wurde der Dachboden ausgeräumt, der Boden ausgeschalt, und am 15. Mai war der Estrich fertig. Die weiteren Arbeiten, wie Türen setzen, verlegen des Bodens, Isolierungsarbeiten, usw. gingen ebenfalls zügig voran. Bereits am 18. Oktober 1979 war Hebfeier. 30 freiwillige Helfer trugen in ca. 650 Arbeitsstunden zum Gelingen des neuen Standes mit 5 Zugständen bei. Am 25. Oktober 1979 konnte, nachdem die Erlaubnis des Landratsamtes vorlag, der Schießbetrieb beginnen.
Drei vereinseigene Luftgewehre, sowie eine Luftpistole standen den Schützen zur Verfügung. 1981 wurde das 1. Gemeindepokalschießen durchgeführt. Den von der Gemeinde gestifteten Pokal gewann der Schützenverein Babensham. Werner Mair aus Babensham war seit 1974 Schützenmeister und blieb es bis 1982.
Im Jahre 1982 erhielt der Verein ein eigenes Vereinswappen, welches das Gemeindewappen in der Mitte einer Schießscheibe mit zwei Gewehren zeigt. 1983 erhielt der Verein seine eigene Satzung, und gleichzeitig erteilte das Landratsam Rosenheim dem Schützenverein Babensham die Gemeinnützigkeit. Am 12. Februar 1987 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister, dadurch wurde eine weitere Satzungsänderung notwendig. Durch den Entschluss der Herbergswirtin 1988, einen neuen Gasthof mit Hotelbetrieb zu bauen, ergab sich für uns die Möglichkeit einen 2. Schießstand im Keller zu integrieren.
In der Jahreshauptversammlung 1989 fiel der einstimmige Beschluss zum Bau des neuen Schießstandes. Im November des selben Jahres wurde mit den ersten Arbeiten begonnen. Insgesamt trugen 38 Vereinsmitglieder zum guten Gelingen bei. Bereits im September 1990 konnte der neue Schießstand mit 7 Zugständen fertiggestellt werden. Die Einweihung erfolgte am 07.10.1990 durch H.H. Pfarrer Schneller. Um auch den Jungschützen einen zusätzlichen Anreiz am Schießsport zu geben, spendete 1991 der amtierende Schützenkönig Wolfgang Joas eine Jugendkette.
Nach den Vorstandswahlen 1991 fiel die Entscheidung aus Anlass zum 100-jährigen Gründungsfest 1993, dass der Verein eine eigene Fahne erhalten soll. Diese wurde am 27. Juni 1993 geweiht. Im Jahr 1996 war der Schützenverein Babensham erstmals Ausrichter des Gauschießens des Gaus Wasserburg-Haag. Auf 22 Schießständen, verteilt auf 3 Ebenen des Gasthauses Brunnlechner, durften wir 9XX Schützen begrüßen. Nach 23-jähriger Amtszeit übergab der 1. Schützenmeister Sepp Kirchbuchner die Geschicke des Vereins im Jahr 2005 an Kurt Huber.
Durch die idealen Voraussetzungen in der von der Gemeinde Babensham zur Verfügung gestellten Turnhalle, konnte der Schützenverein Babensham im Jahr 2009 das 55. Gauschießen im Schützengau Wasserburg-Haag mit vollem Erfolg ausrichten. Auf 25 installierten Schießständen beteiligten sich 1.025 Schützen an 10 Tagen an diesem Preisschießen.
Schnell wurde klar, dass sich die Zeit der Schützen und Schützenvereine verändert hat.
Schießkleidung und Ausstattung, auch der Schießmodus in den höheren Wettkampfklassen. Was nun die Babenshamer Schützen spürten, da ihre erste Mannschaft damals in der Bayernliga ihre Wettkämpfe austrug und hier 11 Schießstände nötig sind. Auch von dem Image der Kellervereine wollte man weg um auch die Jugend für den Schießsport zu begeistern, was bisher in Babensham kein Problem war.
In der Jahreshauptversammlung im April 2010 wurden die Mitglieder von den Planungen eines neuen Schützenheimes informiert. Da war noch ein komplettes Heim als Neubau im Mehrgenerationengarten der Gemeinde im Gespräch. Der Plan wurde verworfen, weil diese Schießanlage mit den kalkulierten Kosten nicht realisierbar gewesen wäre.
Im Herbst 2010 tat sich dann eine neue Möglichkeit auf, da die Gemeinde Babensham die ehemalige Kleiderfabrik von Emil Fiedler kaufte. Der Schützenverein nahm das Angebot an, sich im diesem Gebäude eine Schießanlage zu bauen. So wurde dann wieder geplant und im Sommer 2011 begannen dann endlich die Bauarbeiten im ehem. Auslieferungslager der Firma Fiedler. In über 4400 Arbeitsstunden wurde dann eine moderne und sehr hochwertig ausgestattete Anlage gefertigt, wo die Schützen fast alles in Eigenregie erbrachten. Auch die Kosten waren überschaubar, da der Verein über Eigenkapital verfügte und auch das sehr gute wirtschaftliche Jahr 2012 trug ihren Teil dazu bei, denn Sponsoren und Mäzen ließen sich nicht lange bitten und auch die Zuschüsse kamen pünktlich.
Somit konnte der Schützenverein eine Anlage, mit einem Wert von einer knappen halben Million Euro mit geringen Schulden selber schultern ohne die Gemeinde zu belasten. Im September 2012 veranstalteten die Schützen ein Abschiedsschießen im Gasthof Brunnlechner und übergaben Johann Brunnlechner eine Schützenscheibe aus Dank für die jahrelange gute Zusammenarbeit. Eine Woche später, am 5. Oktober 2012, war das Anfangsschießen schon in der neuen Anlage und voll funktionsfähig eine Punktlandung war geschafft.
Bei der Heimfahrt der Schützenmeister Jahreshauptversammlung im Frühjahr 2013 sprach Kurt Huber mit Martin Soller über das Vorhaben einer Gründung von Böllerschützen in der Gemeinde Babensham an. Nachdem die Begeisterung der Vorstandschaft und Mitglieder der Babenshamer sich in Grenzen hielt und sich anfangs keine Teilnehmer fanden, war es auf der Seite der Schützen in St. Leonhard genau anders rum. Im Juli 2014 war es dann auch in Babensham soweit, Sebastian Christlhuber, Thomas Guggenberger, Alfred Pohl und Kurt Huber nahmen an einem Böllerschützenlehrgang teil und waren die ersten Babenshamer Böllerschützen.
In der Saison 2014/2015 wuchs die Zahl schnell auf 14 Böllerschützen an, wo fleißig traditionell geschossen wurde und ein Christkindlanschießen am Heilligen Abend wurde auch ins Leben gerufen. Im Jahr 2017 war eine 125-Jahrfeier im Gespräch, welche am 17. Juni 2018 stattfinden sollte. Gefeiert soll an drei Tagen werden, mit Weinfest, Böllertreffen und einem Festsonntag mit über 300 Gästen in einem Zelt. Ein kleines Fest mit unseren Ortsvereinen, mit geladenen Gästen, und den
Babenshamer Bürgern. Unser Vorstand sagt nach einer Informationsveranstaltung vom Landratsamt wegen zu vieler Bürokratie unser kleines Fest ab. Er startet eine Online Petition mit über 9200 Unterzeichner und will damit für viele Ehrenamtliche ein Zeichen setzen, was ihm auch gelingt. Presse, Rundfunk und auch das Fernsehen waren zweimal in Babensham beim Drehen und berichten von der Revolte der Babenhamer Schützen.
Man darf gespannt sein, was die Babenshamer Schützen als nächstes vorhaben…